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RegioTrends

Stadtkreis Freiburg - Freiburg

10. Nov 2017 - 11:05 Uhr

Emigrantin Fränze Vordtriede - Erinnerungen zum 20. Todestag

Fränze Vordtriede in der neuen Heimat. Aufnahme von 1951.
Fränze Vordtriede in der neuen Heimat. Aufnahme von 1951.

Vor 20 Jahren starb die Tochter der Freiburger Journalistin Käthe Vordtriede, die inzwischen mehrfach gewürdigt wurde. Fränze Vordtriede ist leider bis heute im Schatten der Übermutter geblieben. Jürgen Lang vom „Vordtriede-Haus Freiburg“, erinnert diese Tage an sie. Trotz Verfolgung, Verhaftung und Zensur der Nationalsozialisten im Dritten Reich, schaffte es die intelligente und zierliche Frau bis zur Universitätsprofessorin. Wie Mutter Käthe und Bruder Werner war sie damals zur Emigration gezwungen und fand erst im Exilland USA, eine neue Heimat. Fränze Vordtriede wurde 1911 in Dortmund geboren und wuchs dort und im nahen Bielefeld auf. Aufgrund der Trennung ihrer Eltern zog sie mit Mutter und Bruder, 1922 nach Todtmoos im Schwarzwald und 1923 nach Freiburg. Erst 1926 konnte die Familie ein neues Reihenhaus des Bauverein beziehen, das sich noch heute in der Gartenstadt befindet. Fränze engagierte sich regelmäßig mit ihrer Mutter für verwahrloste Arbeiterkinder in Haslach und für die „Wandervogelbewegung“. Nach der Reifeprüfung am heutigen Goethe-Gymnasium, studierte sie 1930 Anglistik an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg. Als „Jüdischer Mischling“ konnte die erst 23-jährige gerade noch promovieren, bekam aber eine politische Zensur. Nach Aberkennung des Doktortitels und „Schutzhaft“, emigrierte Fränze 1935 nach England und arbeitete in London als Sprachlehrerin für die hiesige Oberschicht. Mit Beginn der „Luftschlacht um England“ im Mai 1940, wurde sie als „Enemy Alien“ verhaftet und interniert. Trotz häufiger Erkrankungen und vielen Eingaben wurde „Frances“ erst im Jahr 1943 entlassen. 1947 emigrierte sie als „Staatenlose“ weiter in die USA. Ihr Bruder war bereits 1938 und ihre Mutter seit 1941 dort. An der späteren Arcadia University wurde sie Professorin für Sprachen. 1951 heiratete die Emigrantin ihren Kollegen William Thomas Riley in Philadelphia und wurde 1952 endlich US-Staatsbürgerin. Vordtriede Riley war Mitglied im amerikanischen Deutschlehrerverband (AATG). In den Folgejahren zog das Ehepaar nach Woodstock bei New York. 1994 besuchte sie nochmals Freiburg und ihr ehemaliges Wohnhaus („Das Verlassene Haus“), das Literaturarchiv in Marbach sowie das Grab ihres Bruders in München. 1997 starb Frances Vordtriede Riley im Alter von 86 Jahren in Fort Meyers auf Florida. Fränze Vordtriede ist bei Wikipedia gelistet und inzwischen Teil der Exilforschung.


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