13. bis 15. Oktober: „Rocket Girls" - Geschichten mit Daten erzählen - Workshop für Frauen und Mädchen

„Software frisst die Welt“, sagen viele. Ein Tag ohne Smartphone? Kaum noch vorstellbar, denken die meisten. Auch Frauen und Mädchen. Aber mitbestimmen oder gar mitentwickeln? Das trauen sich immer noch wenige. Während Technologie unser Leben immer schneller verändert, haben Frauen wenig Anteil an diesem Wandel.

Das versuchen zwei Journalistinnen und „Datentäterinnen“ schnellstens zu ändern. Sie wollen ihren Enthusiasmus für Offene Daten mit Freiburgs Frauen und Mädchen teilen. Darum bieten nun die Stelle zur Gleichberechtigung der Frau und die Stabsstelle Open Government Data vom 13. bis 15. Oktober einen zweitägigen Workshop der besonderen Art.

Unter dem Label „Rocket Girls“ wollen Patricia Ennenbach und Marie-Louise Timcke speziell junge Frauen und Mädchen ab der 10. Klasse für das Experimentieren und Entwickeln mit Open Data begeistern. Zwei Tage lang geht es um zwei Fragen: Was sind offene Daten? Und was kann frau damit anstellen?

Daten erzählen nämlich auch spannende Geschichten – über Frauen und Männer, über Arbeitsplätze, Kindergärten, Einkommen, Wahlergebnisse. Bislang werden diese Geschichten oft von Männern erzählt. Ennenbach und Timcke zeigen, dass auch Frauen das können. Ihr Workshop im Jugendhilfswerk (Konradstr. 14), das auch Kooperationspartner ist, beginnt am Freitag, 13. Oktober, 19.30 Uhr, mit der Installationsparty. Am Samstag, 14., und Sonntag, 15. Oktober, werden dann ganztägig Daten gesucht, bunte Grafiken gebastelt und Websiten selbst gebaut. Wegen der begrenzten Anzahl an Plätzen ist eine schnelle Anmeldung unter www.freiburg.de/rocketgirls ratsam.

Was ist Open Data?:
Bei Open Data handelt es sich um öffentliche Datensammlungen, die Verwaltungen und Behörden im Rahmen ihrer Arbeit erheben. Diese Daten liegen in für Computer lesbarer Form vor. Entwickler nutzen sie zur Auswertung und Visualisierung in Softwareprojekten. Ein Beispiel: Die Tageszeitung „Ruhr-Nachrichten“ hat auf ihrer Website einen Artikel über den Anteil der gebürtigen Dortmunder in den verschiedenen Vierteln der Stadt veröffentlicht. Dies wird mit Hilfe einer interaktiven Karte visualisiert. Wie das geht, wird im Workshop gezeigt.

Wer kann mitmachen?:
Die Mischung macht´s. Eingeladen sind alle interessierten Frauen und Mädchen ab Klasse 10. Jungs können auch mitmachen, müssen aber von einem interessierten Mädchen begleitet werden. Wenn die Plätze knapp werden, haben Frauen Vorrang.

Was brauche ich, um mitzumachen?:
Für den Workshop sind keine Vorkenntnisse nötig. Interessierte müssen nicht mal „gut in Mathe“ sein. Wer einen hat, bringt bitte einen Laptop mit. Wer keinen hat, vermerkt das bei der Anmeldung, damit die Veranstalterinnen sich um Leih-Geräte kümmern kann.

Wer leitet den Workshop?:

Patricia Ennenbach (Twitter: @pen1710) arbeitet als freie Journalistin beim WDR in Köln. Seit einigen Jahren interessiert sie sich auch für Technik, Programmieren und Daten, obwohl sie das früher nie gedacht hätte. Heute ist sie Co-Lead beim Open Knowledge Lab in Köln. Dabei entstand u.a. eine Spielplatz-Karte und ein Programm, das Hunde und Katzen, die in Kölner Tierheimen warten, bei Twitter postet.

Marie-Louise Timcke (Twitter: @datentaeterin) arbeitet als Data Trainee im Interaktiv-Team der Berliner Morgenpost. Dort programmiert sie, um die Daten für interaktive Projekte wie „So ist Berlin an deiner Linie“ zu bereinigen und zu analysieren. Während ihres Studiums (natürlich Datenjournalismus) an der TU Dortmund hat sie die Initiative Journocode gegründet. Diese gibt Workshops in Coding- und Datenjournalismus und veröffentlicht englischsprachige Tutorials und Projekte auf ihrer Website.